Ich gestehe, bevor ich ein E-Bike hatte, war mein Interesse am Radeln nicht besonders.
Ich habe die Berge vor der Tür und bin ab und zu auf den Rechelkopf oder Blomberg
geradelt und war danach immer vollkommen platt und es tat mir alles weh, vor allem, der Hintern.
Wenn ich weitere Touren geradelt bin, hatte ich komischerweise zum Schluss, wo ich eigentlich
nur so schnell wie möglich zurück wollte - Gegenwind.   Das kennen wohl viele von euch.
Dann habe ich eine Probefahrt mit einem E-Bike gemacht und jeder kennt das Lächeln dieser Leute,
wenn sie an einem vorbeifahren.
******    Jetzt war ich einer von Ihnen  ******

Jetzt geht es aber an den Kauf eines E-Bikes und da hilft es sehr, wenn man ein Geschäft findet,
dem man vertrauen kann. Das war bei mir die Bike-Boutique in Bad Tölz. Ich rate euch unbedingt,
ein Geschäft auszusuchen, dem ihr vertraut und wo ihr ein gutes Gefühl habt, daß ihr auch gut
beraten werdet. Schaut euch einfach ein wenig im Geschäft um und hört den Verkäufern zu, auch
wie sie andere Kunden beraten. Wenn ein Verkäufer einer alten Frau ein teures Mountainbike
verkaufen will, wäre ich hellhörig. Ich warne auch vor Großhändlern oder Internet. Ihr spart vielleicht
ein paar Euro, wenn es dann aber um den Service oder Probleme um Dein Bike geht, mußt Du Dich
vielleicht ganz hinten anstellen oder es wird richtig teuer. Spart nicht unbedingt aber es muß auch nicht
das teuerste Bike mit allem unnötigem Schnickschnack sein. Schätzt euch selbst ein, was könnt ihr und
wie und wo wollt ihr radeln. Wenn ihr auf die Berge wollt, sollte das Basismodell sicher hochwertiger sein,
als wenn ihr nur auf leichten Wegen dahinrollen wollt.

Der Batterie möchte ich ein eigenes Kapitel widmen, da sie sicher ein zentraler Teil des E-Bikes ist.

Die Frage ist, was hat Du mit Deinem Bike vor ? Willst Du nur auf flachen, leichten Wegen dahinradeln
oder auch auf höhere Berge, wo die Tour leicht einmal über mehrere Stunden und 1000 bis 2000
Höhenmetergehen kann und wie ist deine Kondition ?
Deine Tour kann zur Alptraumtour werden, wenn mitten in den Bergen deine Batterie leer ist und noch
500 Höhenmeter zu überwinden sind, nach oben !! Die Steigerung wäre, es wird Abend, du hast kein
Empfang auf deinem Smartphone, keine warme Kleidung und nichts mehr zu trinken.
Eine böse Vorstellung !!
Diese Fragen stelle Dir, bevor du dich entscheidest. Meine Empfehlung, kauf dir ein E-Bike mit einer
500Wh Batterie, dann kannst du nichts verkehrt machen.Sie kostet nicht viel mehr und bietet einfach
mehr Sicherheit. Aber,  gerade in den Bergen, sparsam radeln, genau kontrollieren, wie lange sie noch
reichen könnte und immer auf Nummer sicher gehen.

Wenn Du ein neues E-Bike hast, mache einige kürzere Testfahrten ( auch Bergfahrten ), um zu testen,
wie lange hält die Batterie bei DEINER Kondition.Und wenn Du wieder zu Hause bist, stecke sie ans
Ladegerät, damit sie für deine nächste Tour bereit ist.

Viele gute Tips zur Behandlung deiner Batterie gibt es auch im Internet.

Und etwas sehr wichtiges. Wenn Du eine lange Tour machst, wo Du evtl. die Batterie nachladen musst,

vergiss nicht, den Schlüssel von der Batteriehalterung mitzunehmen.

Jetzt werden einige von euch lächeln, weil ich auch diesem Thema ein Kapitel gebe. Wer aber einmal
4-5 Stunden auf einem schmerzenden Hinterteil  zugebracht hat, wird mich verstehen. Das war sicher
auch ein Grund, warum ich damals nicht so gerne geradelt bin. Das ist jetzt der Unterschied von einem
Massenverkaufsladen zu einem kleinen Fachgeschäft, daß man hier richtig beraten wird.

Nach der Frage, welcher Sattel, setzte er mich sofort auf eine Matte, wo meine Sitzhöcker genau
abgebildet wurden. Diese wurden centimetergenau bestimmt und der entsprechende Sattel ausgesucht.
Ich habe erst einmal geschluckt, da er nicht billig ist, mittlerweile hat sich aber jeder Cent bezahlt gemacht.

Meine große Empfehlung, hier niemals sparen !!

Meine Tour beginnt in der Regel an meinem PC, wo ich mit dem Tool KOMOOT meine Touren plane.

Mein Navigationsgerät ist das Bosch NYON, was ich in Kombination mit dem Bosch-Motor gekauft habe.
Ich bin mit diesem Gerät eigentlich zufrieden. Ich könnte meine Touren auch im Portal des Nyon erstellen.
Hier sind die Karten aber nicht so genau und auch die Planung der Routen nicht so komfortabel
wie in KOMOOT. Ich habe auch manchmal Verbindungsprobleme, um die erstellten Routen vom
Portal auf das Gerät zu übertragen, dafür ist das Display sehr übersichtlich und recht groß, was
Brillenträger vielleicht entgegenkommt. Dafür funktioniert die Übertragung der gefahrenen Touren
in das Portal einwandfrei und die Statistiken und Tourendarstellungen sind gut.
Hier jetzt spezielle Navis anzupreisen, wäre sicher nicht sinnvoll. Die Qualität richtet sich natürlich auch
nach dem Preis und hier sollte jeder für sich entscheiden, welches Gerät für seine Zwecke das Beste ist.
Meine Touren sind alle in KOMOOT hinterlegt und können auf jedes Navi heruntergeladen werden.
Ich habe bei all meinen Touren, die ich noch nicht gefahren bin, immer eine Karte dabei. Das würde ich
euch auch unbedingt auch raten. Es gibt nichts schlimmeres, wenn das Gerät in den Bergen ausfällt und
du jegliche Orientierung verloren hast.

Es liegt oft an kleinen Gegebenheiten, ob deine Tour zum Traum oder Alptraum wird. Aus meinen
Erfahrungen heraus weiß ich, das auch eine Tour, die von deinem Navi erstellt wurde, dich in Gegenden
führt, mit denen du nicht gerechnet hast. Ich habe des öfteren mein Bike durch einen tiefen Wald auf
sehr schmalen Wegen oder Pfaden geschoben, wo es steil bergab ging oder ich das Bike über einen
abgerissenen Weg tragen mußte, immerhin über 20kg. Wenn ich dort abgerutscht wäre und mich
schwer verletzt hätte, wer weiß, wann mich jemand gefunden hätte.
!!!!  Und keiner wußte, wo ich bin  !!!!
Und glaubt mir, der tiefe Wald und die Gefahren können schon kurz hinter Bad Tölz beginnen.
Deswegen, hinterlegt zu Hause, bei der Familie oder Freunden per WhatsApp oder was auch immer,
eine Info, wo ihr seit und wie lange die Tour ca dauert. Speichert Euch auf dem Smartphone wichtige
Telefonnummern, wie auch der Bergwacht und nehmt die wichtigste Ausstattung mit.Es sieht vielleicht
nicht so sportlich aus, mit einem Rucksack oder Case hintendrauf zu fahren, die Inhalte könnten aber
möglicherweise euer Leben retten.